23 Paare aus dem Pfarrverband feiern gemeinsam
Seit vielen Jahren ist in der Pfarrei St. Vitus der Ehejubiläentag fester Bestandteil des Kirchenjahres. Erstmals seit Gründung des Pfarrverbandes Tittling-Neukirchen v. W. wurden zu diesem Anlass auch Paare aus der Pfarrei St. Martin eingeladen. Pfarrer Fabian Feuchtinger zelebrierte am vergangen Sonntag nicht nur die Messe, sondern war zusammen mit den Pfarrgemeinderäten aus Tittling und Neukirchen v. W. auch Gastgeber für die Ehejubilare, die auf 25, 40, 50 oder 60 gemeinsame Jahre zurückblicken konnten. In den Mittelpunkt des Gottesdienstes rückte der Geistliche die rote Rose, die weltweit als Symbol der Liebe gilt. Ihre Blüte strahle Schönheit und Wärme aus und erinnere viele Paare an den Tag der eigenen Hochzeit. Von ihrem Duft sei bis heute etwas geblieben, zeigte er sich sicher. „Er durchströmt als Liebe den Alltag, strömt aber durch vielfältiges Engagement in Vereinen und Gruppierungen auch hinein in die Gemeinschaft.“ Dazu kämen Stolz und Freude über die Kinder und Enkelkinder, ergänzte Feuchtinger und verwies auf den erstmalig in Bayern begangenen Großelterntag. Neben der auffälligen Blüte dürften aber die fünf grünen Kelchblätter nicht vergessen werden, mahnte der Pfarrer. Er deutete sie als Sinnbild der Treue, da sie auch im Winter nicht abfallen. In diesem Zusammenhang zollte er den Paaren Respekt für ihre langjährige gemeinsame Zeit und nannte sie ein Vorbild in der schnelllebigen Zeit. Gemeinsam habe man auch schon Enttäuschungen, Leid und Krankheiten ausgehalten, die genauso zum Leben gehörten wie die Dornen zur Rose. Selbst wenn die Wohlstandgesellschaft die Dornen gerne beseitige, sehe die Wirklichkeit anders aus. Gemeinsam seien auch die bisherigen Tiefen leichter zu bewältigen gewesen. „Mit den Augen des Glaubens kann man weiter sehen als bis zu den Dornen. Gott hat am Traualtar als dritter im Bunde sein Weggeleit zugesichert. Jesus will weiterhin halten und tragen.“ Das Vertrauen darauf, Glück und ein hohes Alter in Gesundheit wünschte Feuchtinger den Jubilaren, bevor die Paare sich die Hände reichten und er ihnen erneut den Segen spendete. Seinen besonderen Dank richtete er an die Gruppe „Zeitlos“ für die feierliche musikalische Gestaltung des Gottesdienstes sowie an die Mitglieder der beiden Pfarrgemeinderäte für die Vorbereitung und Gestaltung des Festtages. Fortgesetzt wurde das Programm im Pfarrzentrum. Nach dem Sektempfang begrüßte Pfarrgemeinderatsvorsitzender Rainer Gaßler die geladenen Gäste und beglückwünschte sie zur Silbernen Hochzeit, Rubinhochzeit, Goldenen oder gar Diamantenen Hochzeit. Heute werde ihnen fast jeder Wunsch von den Augen abgelesen werden und selbst die Ehemänner dürften sich endlich auch einmal entspannt zurücklehnen, ganz ohne Kochen und Abwasch, versprach er mit einem Augenzwinkern. Mit der Feier wolle man Freude bereiten, sie solle ein Zeichen der Wertschätzung und des Respekts für den gemeinsam gegangenen Lebensweg sein. Bevor die Mitglieder des Pfarrgemeinderates das Mittagessen servierten, sprach Pfarrer Feuchtinger mit den Jubelpaaren das Tischgebet. Für viel Gelächter sorgte ein Filmbeitrag über Kommunikationsprobleme und sonstige Tücken im Laufe eines langen Ehedaseins. Im Anschluss daran reiste Gaßler mit den Gästen zurück in die Jahre 1959, 1969, 1979 und 1994. Die jeweiligen Ortspfarrer aus den Hochzeitsjahren wurden ebenso in Erinnerung gerufen wie bedeutende Politiker auf kommunaler und bundesweiter Ebene, Erfindungen, Sport- und Fernsehereignisse. Insbesondere die Musik- und Kinohighlights von damals riefen Erinnerungen wach. Ganz persönlich wurden diese Erinnerungen bei der Präsentation der Hochzeitsfotos, die die Paare im Vorfeld zur Verfügung gestellt hatten. „Nur die Frisuren der Herren haben sich ein wenig verändert“, merkte der Pfarrgemeinderatsvorsitzende launig an. Der direkte Vergleich mit dem gegenwärtigen Aussehen kann zuhause im Detail erfolgen, wurden doch aktuelle Erinnerungsfotos für die 14 Paare aus Tittling und die neun Paare aus Neukirchen v. W. aufgenommen. Neben den Bildern als Geschenk überreichte Pfarrer Feuchtinger den Damen bezugnehmend auf die Predigt eine rote Rose und beglückwünschte alle Jubilare noch einmal persönlich. An vielen Tischen waren Zukunftspläne für weitere Hochzeitsjubiläen und großes Lob für alle Verantwortlichen zu vernehmen, während man die Feier bei Kaffee und Kuchen ausklingen ließ.
Claudia Schrank