Pfarrverband Tittling-Neukirchen v. W. feiert Ehejubilare von 2020 und 2021
31 Ehepaare waren der Einladung der Pfarrgemeinderäte aus Tittling und Neukirchen v. W. gefolgt und füllten am Nachmittag des Wahlsonntags die Plätze in der Pfarrkirche St. Vitus. Nachdem der traditionelle Ehejubiläentag im letzten Jahr der Pandemie zum Opfer gefallen war, hatte man sich dazu entschlossen, die Jubelpaare von 2020 gemeinsam mit den diesjährigen Ehejubilaren zu feiern. Zu 25, 40, 50, 60 oder sogar 65 gemeinsamen Jahren gratulierten Pfarrer Fabian Feuchtinger, die Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Anna-Maria Steinhofer und Rainer Gaßler sowie Tittlings Bürgermeister Helmut Willmerdinger stellvertretend für die politischen Gemeinden.Die sonst übliche weltliche Feier mit Verköstigung im Pfarrzentrum fiel auch dieses Jahr aus. „Zu unvorhersehbar waren die Vorgaben und Regelungen in der Planungsphase noch, wir haben uns einfach nicht getraut“, gab Pfarrer Fabian Feuchtinger unumwunden zu. Der gemeinsame Gottesdienst, der von der Gruppe Zeitlos musikalisch gestaltet wurde, bildete jedoch zweifellos einen würdigen, feierlichen Rahmen zur Feier der Silber‑, Rubin‑, Goldenen, Diamantenen oder Eisernen Hochzeiten.Pfarrer Fabian Feuchtinger schaute in seiner Predigt auf die Jahrzehnte des gemeinsamen Ehelebens zurück und nahm Bezug zum Erntedankfest. Die reiche Ernte der Paare veranschaulichte er mit dem Inhalt eines Erntekorbes. Süße Brötchen zeigte er als Sinnbild für erfolgreiche Arbeit und Glück, aber auch für Verwandlung vom Getreidesamen bis zum Brot am Ende. „Auch Sie haben Veränderungen, Höhen und Tiefen hinter sich“, zeigte er sich sicher. Mit Weintrauben erinnerte der Pfarrer an die Gemeinschaft: „Durch Ihre Kinder und Enkelkinder haben Sie Früchte der Liebe geerntet, aber auch über die Familien hinaus haben Sie Gemeinschaft gestiftet, z. B. durch Ihr Engagement in Vereinen.“ Dafür sprach Feuchtinger den Jubilaren seinen Dank aus. Mit dem Ziegelstein erinnerte er im Weiteren an alles, was gemeinsam aufgebaut wurde. Dass es wohl auch Schattenseiten gegeben habe, wollte er nicht verschweigen. So zeigte der Pfarrer die harte Nuss als Symbol für Sorgen und Nöte ebenso wie Nähnadeln als Zeichen der Bemühungen, Getrenntes wieder zusammenzufügen. Dies ermögliche nur die Kraft der Liebe, so Feuchtinger und war damit bei der roten Rose angelangt: „Sie strahlt Schönheit und Wärme aus, erinnert an den Hochzeitstag und durchströmt mit ihrem Duft den Alltag.“ Er erneuerte mit den Paaren das Eheversprechen und wünschte abschließend allen, dass mit der Sonne Gottes die Schatten des Lebens stets hinter sich gelassen werden können.In diesem Sinne gab es nach dem Gottesdienst für die Ehejubilare Sonnenblumensamen und rote Rosen. Tittlings Pfarrgemeinderatsvorsitzender Rainer Gaßler bat die Paare zur Gratulation einzeln nach vorne und zollte ihnen Respekt und Anerkennung. In einer launigen Rede zog er Parallelen zum Wahlsonntag. „Auch Sie haben vor 25, 40, 50, 60 oder gar 65 Jahren im übertragenen Sinne ihr Kreuzchen gemacht.“ Vielleicht seien beim Kennenlernen auch Wahlgeschenke oder ein wenig Wahlwerbung nötig gewesen oder es musste mit mehreren möglichen Koalitionspartnern verhandelt werden, scherzte Gaßler. Am Ende habe aber keiner der Anwesenden unverbindliche Wahlversprechen abgegeben, sondern sich ohne Wenn und Aber für einen Kandidaten oder eine Kandidatin entschieden. „Sie haben sich nicht nur für die nächsten vier Jahre geeinigt, sondern für Ihr Leben lang – in guten wie in schlechten Zeiten“, schloss er.