Krippenvereinsvorsitzender Günther Kreipl mit Vitusmedaille ausgezeichnet
Gemäß dem liturgischen Kalender begeht die Pfarrei St. Vitus alljährlich am 15. Juni den Gedenktag ihres Patrons. Traditionell wird bei der sonntäglichen Feier des Patroziniums die Vitusmedaille an Frauen oder Männer verliehen, die jahrzehntelang in vorbildlicher Weise Dienste für die Pfarrei verrichteten oder dies immer noch tun. Am vergangenen Sonntag wurde der Vorsitzende des örtlichen Krippenvereins Günther Kreipl damit ausgezeichnet.
Pfarrer Fabian Feuchtinger erinnerte in seiner Predigt an den heiligen Vitus, der auf dem Hochaltar des Gotteshauses in einem Kessel mit siedendem Öl thront. Er habe schon in seiner Jugend ganz auf Gott vertraut und könne in vielerlei Weise auch heute noch als Vorbild dienen. Als vorbildlich bezeichnete Pfarrgemeinderatsvorsitzender Rainer Gaßler am Ende des Gottesdienstes auch die Tätigkeit der Mitglieder des Krippenvereins und würdigte insbesondere die Verdienste des Vorsitzenden Günther Kreipl. Bei über 30 Grad im Juni denke man eigentlich sofort an einen Biergarten, ein kühles Bad oder leckeres Eis, wohl aber kaum an eine Weihnachtskrippe, zeigte sich der Gaßler überzeugt. Ganz anders als zuhause, wo Krippe und Figuren frühestens im November auf Vordermann gebracht werden, verhalte es sich aber mit der Jahreskrippe in der Pfarrei St. Vitus. Im Laufe des gesamten Kirchenjahres werden in ihr mittlerweile 17 verschiedene Szenen sowohl aus dem Alten als auch aus dem Neuen Testament im Wechsel gezeigt. Gemeinsam mit Pfarrer Feuchtinger drückte er in diesem Zusammenhang seine Freude über den vor einigen Jahren vollzogenen Ortswechsel des Kunstwerks von der Unterkirche in das hintere Kirchenschiff aus. „So eine Jahreskrippe gibt es nicht am Automaten und nicht im Internet. Sie fällt nicht vom Himmel“, setze Gaßler seine Laudatio fort. „So etwas Einzigartiges gibt es nur, weil sich vor 35 Jahren engagierte Menschen dem Projekt verschrieben haben. Aus einer Vision wurde ein Gesamtkunstwerk, das seinesgleichen sucht.“ Er attestierte allen Mitgliedern des Krippenvereins meisterhaftes handwerkliches und künstlerisches Geschick und dankte für die unzähligen Arbeitsstunden. Ohne Zweifel wirke alles authentisch und besteche durch professionelle Gestaltung mit viel Liebe zum Detail. Egal ob Hintergrund, Beleuchtung, Perspektive, die unzähligen Accessoires oder die Körperhaltung der handgemachten Figuren, nichts sei dem Zufall überlassen. Als weitere Besonderheit hob Gaßler die Darstellung der Geburt Christi zur Weihnachtszeit heraus. Im Gegensatz zu den anderen Szenen wird diese nämlich nicht orientalisch gestaltet, sondern als alpenländische, bäuerliche Krippe ausgeführt. Die Gesichter der Figuren sind bedeutenden lebenden oder bereits verstorbenen Personen des kirchlichen und gesellschaftlichen Lebens in Tittling nachgebildet. Pfarrer Feuchtinger schloss sich den Worten des Pfarrgemeinderatsvorsitzenden an und überreichte Günther Kreipl Urkunde und Vitusmedaille als Dank für das langjährige engagierte Wirken. Dabei betonte er, dass der Geehrte auch über die Arbeit des Krippenvereins hinaus immer wieder zur Stelle sei, wenn Unterstützung gebraucht werde, beispielsweise im Bibelgarten oder beim Christbaumschmücken. Mit dem wunderbaren und einmaligen Gesamtwerk, das die Pfarrei mit der Jahreskrippe habe, könne sie sich glücklich schätzen.