Nach drei Jahren coronabedingter Pause konnte Pfarrgemeinderatsvorsitzender Rainer Gaßler wieder interessierte Pfarrangehörige sowie die Vertreter der kirchlichen Gruppierungen zur Pfarrversammlung im Pfarrzentrum begrüßen. Dass auch sein Vorgänger Otto Müller sowie 2. Bürgermeister Josef Artmann und der ehemalige Kirchenpfleger Helmut Homolka Zeit gefunden hatten, freute ihn besonders.
Gaßler gedachte der verstorbenen Priester Johann Wanninger und Dekan Rudolf Kallmaier und ließ eine Auswahl von Ereignissen in Wort und Bild Revue passieren. Obwohl die Bestimmungen in den Jahren 2020 und 2021 viele Aktionen, Gemeinschaftserlebnisse und sogar große Festgottesdienste unmöglich machten, stand das Pfarrleben nie still. Durch Kontaktverbote und Abstandsregeln wurde es zwar auf eine harte Probe gestellt, man habe aber nicht resigniert und sei in vielen Bereichen kreativ geworden, bilanzierte er. So wurde im letzten Jahr beispielsweise der Ehejubiläentag in anderer Form gestaltet. In den Zeitraum fiel auch die Neueinführung von Gemeindereferent Felix Sanftleben. Diesen lobte Gaßler unter großer Zustimmung des Publikums für seine umfangreichen Angebote, mit denen er vor allem Kinder und Jugendliche anspreche und in der Pfarrei eine Menge bewege. Sanftleben selbst erklärte es als sein Ziel, den jungen Menschen positive Erfahrungen mit der Kirche zu vermitteln und für sie das Kirchenjahr spürbar werden zu lassen. Dass ihm dies gelingt, belegte seine Fotopräsentation, mit der er viele neu eingeführte liturgische Angebote sowie seine Kooperation mit den Schulen und Kindergärten vorstellte. In Zeiten des Lockdowns habe man es durch zahlreiche digitale Angebote geschafft, Kontakte nicht abreißen zu lassen und beispielsweise die Vorbereitung auf die Erstkommunion erfolgreich weiterzuführen. Insbesondere freute sich Sanftleben über die überwältigenden Besucherzahlen bei der diesjährigen Kinderauferstehungsfeier, den Kinderbibeltagen und dem Martinsfest.
Obwohl ein halbes Jahr „Berufsverbot“ bestand, wie Oberministrant Maximilian Schrank es nannte, konnten auch die Messdiener trotz einiger Verabschiedungen insgesamt einen Zuwachs verzeichnen. Als es im Mai 2021 wieder losging, hatten aber alle eine Übungsstunde dringend notwendig, gab er zu. Ebenso wie Verena Vornehm von den Pfadfindern präsentierte er die Highlights der vergangenen Jahre, darunter das Wochenende in St. Max und der Ausflug in die Bavaria Filmstudios. Die Pfadfinder blieben über Online-Gruppenstunden in Kontakt und sind seit Aufhebung der Beschränkungen mindestens genauso aktiv wie vorher. Die Leiterin beeindruckte durch eine Vielzahl von Unternehmungen und freute sich insbesondere über die Rekordbeteiligung der Tittlinger beim Georgslauf.
Stellvertretend für die Vorstandschaft des Frauenbundes ergriff Tanja Jülich das Wort. Sie informierte über die vielfältigen Aktivitäten der 255 Mitglieder und vermeldete Zuwachs bei den Eltern-Kind-Gruppen. Unter anderem habe man die Bezirksmaiandacht ausgerichtet, das Kräuterbuschenbinden neu aufleben lassen und beim gemeinsamen Ausflug mit Domführung die Gemeinschaft wieder gepflegt. Besonders gut seien die Kräuterwanderung sowie der Selbstverteidigungskurs angenommen worden.
Die finanzielle Situation der Pfarrei bezeichnete Pfarrer Fabian Feuchtinger stellvertretend für Kirchenpfleger Karl Biber als gut. Er informierte darüber, dass aufgrund der steigenden Energiekosten die Pfarrkirche aktuell weniger geheizt werde. Am Gebäude werden schon seit einiger Zeit Renovierungsarbeiten durchgeführt, die infolge von Feuchtigkeit notwendig geworden sind und sich auch noch weiter hinziehen werden. Bezüglich der verschobenen Pfarrverbandswallfahrt nach Israel gebe es noch Verhandlungen, sie werde aber voraussichtlich im September stattfinden. Das gemeinsame Pfarrverbandsfest im Sommer in St. Kolomann soll als Ersatz für den Neujahrsempfang beibehalten werden.
Abschließend dankte der Pfarrer allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern dafür, dass sie sich mit „so viel Herzblut“ engagieren. Er stellte die harmonische Zusammenarbeit mit Pater Thomas und Gemeindereferent Felix Sanftleben heraus und lobte die unkomplizierte Kooperation mit der Marktgemeinde und den Mitarbeiterinnen im Pfarrbüro. Den Mesnerinnen und Familie Homolka dankte er in besonderer Weise. Schließlich seien sie es, die immer ein offenes Ohr für die Umsetzung seiner spontanen Ideen hätten.
Nach den umfangreichen Informationen zeigten sich die Zuhörer beeindruckt von den umfangreichen Aktivitäten im Pfarrleben. Helmut Homolka brachte es auf den Punkt: „Trotz der allgemeinen Missstände in der Kirche gibt es in Tittling so viele Angebote und junge Leute, die sich engagieren. Es ist ein Aufbruch spürbar und das gibt Grund zur Hoffnung.“